Vortrag von Wolfang Ullrich
Selfies. Besichtigung einer neuen Spezies.
So lautete der Eröffnungsvortrag von Oskar-Lectures– einer neuen Vortragsreihe am Oskar-von-Miller-Gymnasium. Prof. Dr. Wolfgang Ullrich, Kunstwissenschaftler, Medientheoretiker und freier Publizist, zeigte in seinem Vortrag auf, dass Selfies nicht nur Ausdruck einer neuen Art von Mündlichkeit darstellen, sondern genauer betrachtet v.a. einen Akt der Selbstermächtigung jener, die Selfies machen, darstellen. Sei es, dass es sich um spontane, humorvoll-skurrile oder um kunstvoll arrangierte Selbstaufnahmen handelt, es entscheidet immer der oder die einzelne Person darüber, wie sie im sozial-virtuellen Raum erscheinen bzw. gesehen werden wolle. Dabei betonte Ullrich, dass es Selfies ohne soziale Medien nicht gäbe und sie nur dort ihre Wirkung entfalten könnten. In seinen Ausführungen ging er auf mögliche kunsthistorische Vorläufer von Selfies an und verwies dabei u.a. auf zum Teil neomythologische Aspekte, die sich als Denkrichtung hinter manchen Selfies verbirgt.
Die von der Fachschaft Ethik verantwortete Vortragsreihe Oskar-Lectures hat sich zum Ziel gesetzt, Personen des öffentlichen Lebens, die sich in ihrer journalistischen, politischen, schriftstellerischen oder wissenschaftlichen Arbeit mit zeitgenössischen Entwicklungen auseinandersetzen, einzuladen und durch die Präsentation ihrer Erkenntnisse für weitergehende Denkimpulse bei Schülerinnen und Schülern der 11. Jahrgangsstufe zu sorgen. Der Vortrag von Wolfgang Ullrich wurde auch durch die großzügige Unterstützung des Elternbeirats ermöglicht. Dafür sehr herzlichen Dank!
Fachschaft Ethik